Fertigstellung als mehrschiffige Basilika auf romanischen Fundamenten Baumeister: Friedrich Halle Errichtet durch: Die Bruderschaft des ’’Leichnam Christi’’, die Bruderschaft ’’Corporis Christi’’, eine Art christlicher Gilde der Salzsieder
Ursprünglich hatte die Oberkirche im Osten drei spitzbogige gotische Fenster, der Ostgiebel musste 1935 abgerissen werden, leitender Architekt und Statiker: Prof. Rüth aus Dresden
15.05.1525
Bauernkriegsschlacht auf dem Weißen Berge, Plünderung der Kirche
1539
Reformation letzter katholischer Gottesdienst durch Vicar Hermann Rietmann, Jacob Oethe erster ständiger protestantischer Geistlicher
1559
Erneuerung des Turmknopfes, Glocke der Kirche St. Jacobi-Pfarrkirche angebracht
1618-48
Dreißigjähriger Krieg, Plünderung durch die Pappenheimer, Mord in der Kirche
1650
Darstellung des Turms mit einem spitz zugehenden Hauptturm und 4 kleine Seitentürme
Die Oberkirche um 1650 (Stich von Merian)
1692
Totale Baufälligkeit und Schließung
14.09.1727
Wiedereinweihung, allerdings nicht mehr in früherer Großartigkeit, planlose Änderungen, Zustand bis in Neuzeit kaum verändert; noch gotischer Turm
1756-1763
Siebenjähriger Krieg – durchmarschierende Truppen plünderten
1759
Stadtbrand, Turmspitze verbrannte, Orgel wurde heraus gerissen
neue Glocken, bis dahin halfen sich die Bürger: sie riefen vom Turmstumpf: ’’Eichen / Buchen / Lärchen – kommt in die Kärchen!’’
1786
letzte Beisetzung – Oberkirche war ’’Ständekirche’’, d. h. insbesondere für die Honoratioren der Stadt, kunstvolle Epitaphe wurden nach 1962 in die Unterkirche verbracht
1806
preußische Soldaten in der Oberkirche gefangen gehalten
01.05.1867
nach Spenden neue Orgel und Restaurierung, sowie Orgelweihe
1867
1881
kleine Glocke und Uhreinbau, bis dahin vom Oberkirchner Stundenwechsel angeschlagen die Friedhofsmauer an der West- und Nordseite wurde niedergerissen und zur Straße erweitert
nach 1900
1908
Schrägstellung durch Erdfall, damals Beginn von Rettungsversuchen, u. a. durch Spendensammlung
25. Oktober 1909
Erste Vereinigung zur Erhaltung des Turmes ins Leben gerufen
1911
Ausbesserungsarbeiten, zwei 11m hohe schwere Pfeiler an der Nord- und Ost-Ecke errichtet
Bildbeschreibung: Basar zur Erhaltung des Kirchturms der Oberkirche Bad Frankenhausen in Anwesenheit der Fürstin Anna-Luise.
V.l.n.r.:
Generalsuperintendent Braune aus Rudolstadt,
Bürgermeister Sternberg, Freiherr von Ketelhodt,
Fürstin Anna-Luise von Schwarzburg-Rudolstadt,
eine Hofdame,
Geheimer Kirchenrat Hesse,
Pastor em. Gustav Bloß,
Archidiakonus Rößler,
Postdirektor Lipski,
zwei Hofdamen
Aufnahme um 1910
8. Oktober 1911
erneute Weihung der Kirche
1913
große Glocke wird umgegossen, sie und die mittlere Glocke wurden im 1. Weltkrieg eingeschmolzen, es blieb nur eine kleine Glocke und der sog. Seier aus der Gottesackerkirche
1920
erste Bohrungen, Neigung gegen die Senkrechte von 5 cm auf 1 m Höhe, bezogen auf massiven Turm
1925, 1934
neuerliche gutachterliche Untersuchungen
1925
baupolizeiliche Sperrung und Abrissvorschläge
1935 - 1936
sinnvolle Maßnahmen durch Prof. Rüth; er veranlasste die Anbringung von Ringankern aus Flacheisen, welche den Turm fünffach umschlossen und mit dem Langhaus verankerten, Ostgiebel wurde abgerissen, Mauer in Leichtbauweise (Bimsbeton Hohlblocksteine) Neubeschieferung
Die Oberkirche nach Einrüstung des Turmes um 1936 (Foto: Prof. Rüth, Dresden)
19. Mai 1936
Anbringung des Turmknopfes
27. Juni 1937
Einweihungsgottesdienst
1938
letzte Taufe
1943
letzte Eheschließung
April 1945
Freigabe zur Plünderung der von den Nazis im Gebäude gehorteten Waren durch die eingerückte amerikanische „Befreiungsarmee“, dabei auch Zerstörung der Inneneinrichtung
1952
Turm und Südseite Schiefereindeckung
1961 / 1962
Schwammbefall, Abtragen des Kirchendaches
seit 16. Juni 1968
nur im Sommerhalbjahr gottesdienstliche Handlungen
in 70er Jahren
Kreuz an nunmehr unverputzter Ostwand montiert
1984
erneute baupolizeiliche Sperrung und Anhalten der Turmuhr
16. Mai 1992
Gründung des Fördervereins Oberkirche Bad Frankenhausen e.V.
1993
Beginn der Bestandssicherung
9. September 1993
nach Sicherungsarbeiten Vollsperrung aufgehoben
12. September 1993
wieder erster Gottesdienst, seit Wiedereröffnung bereits zwei Taufen
1999 / 2000 / 2001
Beginn der Turmstabilisierung: kraftschlüssige Verankerung der hölzernen Turmhaube mit dem steinernen Schaft und dort teilweise Gebälkerneuerung und Beschieferung; Versteifungsarbeiten am steinernen Turmkörper durch Vernadelung, Verfüllung mit Leichtbetonschaum, Reparatur der vorhandenen eisernen Außenringanker; Anbringung von Innen-Ringankern, div. Mauerwerksreparaturen, Montage einer von zwei erforderlichen sog. Deckenscheiben (Stahlbetonarmierungen, die auf zwei Ebenen des hohlen Turmkörpers das Mauerwerk gegeneinander abstützen und so evtl. Ausbrechen von Gestein verhindern) diese Maßnahme konnte wegen fehlender Finanzierung noch nicht zu Ende gebracht werden! Leitender Architekt: Herr Volker Trautvetter aus Frauensee
9. Juni 2001
neue elektronische Turmuhr konnte übergeben werden (durch eine Spendenaktion der Bürger finanziert)
November 2006
Restaurierung einer im Herbst 2004 unter Putz an der Südwand des Kirchenschiffs entdeckten vertikalen polständigen Sonnenuhr aus dem Jahre 1505 aus Spendenmitteln
2007 - 2009
verschiedene Untergrunduntersuchungen und Sanierungsarbeiten; die Sole der Elisabethquelle aus dem Quellgrund fließt 25m unter dem Turm entlang; verschiedene Konzepte für die Erhaltung vorgelegt; Herbst 2009 Probeverpressung des Untergrundes bis in etwa 10m Tiefe
1. Februar bis Mai 2011
Größte Spendenaktion in der Geschichte der Oberkirche: Spendenaktion in einem gemeinsamen Bündnis zwischen Stadt Bad Frankenhausen, Förderverein, engagierten Bürgern, Vereinen und Gewerbebetrieben Ziel: Sammlung der für die langfristige Sicherung notwendigen Mittel
5. Dezember 2011
In einer öffentlichen Stadtratssitzung stimmt der Stadtrat mit 9 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 3 Stimmenthaltungen dem Kauf der Oberkirche zum symbolischen Kaufpreis von einem Euro zu. Damit wird in letzter Minute der vom bisherigen Eigentümer geplante Rückbau des Oberkirchturms verhindert. Die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen können nun unter der Verantwortung der Stadt Bad Frankenhausen durchgeführt werden.
22. Dezember 2011
Mit Unterschrift des Kaufvertrages und Zahlung des symbolischen Kaufpreises von 1 Euro geht mit heutigem Tag die Oberkirche incl. ca. 3.700 m² zugehörigem Kirchengrundstück in das Eigentum der Stadt Bad Frankenhausen über.
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